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Carl Ferdinand Sohn (1805 Berlin–1867 Köln)

Carl Ferdinand Sohn, oder seltener auch Karl Ferdinand Sohn geschrieben, gehörte zu der ersten Generation der Düsseldorfer Malerschüler im 19. Jahrhundert. Als Schüler folgte er Wilhelm von Schadow von Berlin ins Rheinland, als dieser 1826 zum Direktor der Königlichen-Preußischen Kunstakademie in Düsseldorf ernannt wurde.

Neben Theodor Hildebrandt und Eduard Bendemann war Sohn einer der beliebtesten Lehrer an der Schule, der schnell national und international einen guten Ruf genoss. Sohn feierte große Erfolge mit seinen Werken, die vor allem die lyrisch-romantische Historienmalerei vertraten. Zusammen mit Hildebrandt war er einer der Hauptvertreter dieser Richtung und ihre Werke waren lange Zeit am charakteristischsten für die Düsseldorfer Malerschule und blieben stofflich und koloristisch maßgebend für deren Malerei.

Carl Ferdinand Sohn, Tasso und die beiden Leonoren, 1839, 175,8 x 255,5 cm, Öl auf Leinwand, Düsseldorf, Museum Kunstpalast © Museum Kunstpalast, Foto: Horst Kolberg/ARTOTHEK
Carl Ferdinand Sohn, Tasso und die beiden Leonoren, 1839, 175,8 x 255,5 cm, Öl auf Leinwand, Düsseldorf, Museum Kunstpalast © Museum Kunstpalast, Foto: Horst Kolberg/ARTOTHEK

Er unternahm mehrere Reisen ins Ausland, u. a. nach Holland, Belgien und für ein Jahr mit Eduard Bendemann, Theodor Hildebrandt, Julius Hübner und Wilhelm von Schadow nach Italien. 1832 wurde er Stellvertreter von Heinrich Christian Kolbe an der Akademie, an der er mit der Lehrmethode nach Natur und Poesie unterrichtete. Seine Werke, die nicht immer mythologischen oder literarischen Ursprungs waren, verrieten nicht nur das Studium der venezianischen Meister sondern waren ein Ausdruck des „romantisch geprägten Renaissancismus“ jener Zeit. (Mai, Ekkehard: Carl Ferdinand Sohn, in: Lexikon der Düsseldorfer Malerschule 1819-1918, in drei Bänden, hrsg. von Kunstmuseum Düsseldorf im Ehrenhof und von der Galerie Paffrath, Düsseldorf, München 1998, Bd. 2, S. 292.)

Wilhelm Camphausen (1818-1885), Carl Ferdinand Sohn in seinem Atelier, aus: Schattenseiten der Düsseldorfer Maler, 1846, Blatt 45,5 x 31,9 cm, Lithographie, Düsseldorf, Museum Kunstpalast © Museum Kunstpalast, Foto: Horst Kolberg/ARTOTHEK
Wilhelm Camphausen (1818-1885), Carl Ferdinand Sohn in seinem Atelier, aus: Schattenseiten der Düsseldorfer Maler, 1846, Blatt 45,5 x 31,9 cm, Lithographie, Düsseldorf, Museum Kunstpalast © Museum Kunstpalast, Foto: Horst Kolberg/ARTOTHEK

1838 wurde Sohn zum ordentlichen Professor ernannt – ein Amt, das er zwischenzeitlich für einige Jahre aussetzte. International wurde er von seinen Zeitgenossen mit Porträtaufträgen überhäuft, die für einige Jahre seine gänzliche Zeit in Anspruch nahmen. Besonders seine Frauenporträts waren international sehr gefragt. Als einer der wenigen Lehrer unterrichtete Sohn in seinem Privatatelier neben Männern auch viele Damen. Bis zu seinem Tod im Jahre 1867 unterrichtete er als einer der beliebtesten Lehrer Malklassen an der Akademie. (Mai 1998, S. 292)

Disserationsvorhaben

Ziel meiner Dissertation ist es, Carl Ferdinand Sohn als Künstler in der Akademie, in Düsseldorf und im damaligen Preußen einzuschätzen sowie seine Kunst im Gesamtzusammenhang der Akademie und der Zeit zu verorten. Carl Ferdinand Sohn soll für die Forschung zugänglicher und sein Stellenwert bewusster gemacht werden – insbesondere für die Düsseldorfer Malerschule-Forschung und der Forschung der Malerei des 19. Jahrhunderts in Deutschland. Hinzukommend soll ein Werkkatalog entstehen, der unter wissenschaftlichen Maßstäben erstellt werden und für die Wissenschaft sowie Kunsthändler, -sammler und -liebhaber Orientierung bieten soll.

Wenn Sie Hinweise dazu haben, wo und in welchem Besitz sich Werke, Unterlagen, Briefe oder dergleichen befinden, oder wenn Sie selbst im Besitz eines Werkes von Carl Ferdinand Sohn sind, würde ich mich freuen, wenn Sie mit mir Kontakt aufnehmen würden unter:

info[at]carl-ferdinand-sohn.com